#25: "Zee-kart van de EEMS , ELVE , Weser , Eyder en de Hever als mede hoe die selvighe gaten van Heylige-landt gelegen syn.", um 1664
Nachdem Anfang des 17. Jahrhunderts noch Willem Jansz Blaeu der wichtigste Herausgeber von Seeatlanten gewesen war, ergab sich im Verlaufe der Jahre eine Spezialisierung dahingehend, daß Blaeu sich auf die
Produktion von Landkarten konzentrierte und nur noch vereinzelt Seekarten herausgab, wogegen Jacob Aertsz Colom, Theunis Jacobsz, Pieter Goos und Hendrick Doncker reine Seeatlanten herausgaben. Ihnen folgte Ende des Jahrhunderts die Herausgeber-Familie van Keulen, die bis 1800 den Seekartenhandel beherrschte. Die vorliegende Karte von Doncker ist, wie fast alle Seekarten für unseren Bereich, gesüdet. Der Bereich zwischen Ems- und Elbemündung ist mit seinen Sandbänken und Fahrrinnen gut abgebildet.
Seezeichen und Ankerplätze sollen dem Schiffer eine große Hilfe sein. Einschränkend muß man aber sagen, daß es auch auf diesem Gebiet der Kartenproduktion Herausgeber gab, die mehr Wert auf eine schnelle
Produktion als auf intensive Nachforschungen nach Änderungen legten. So hatten viele der Seekarten schon bei ihrer Veröffentlichung nur noch historischen Wert, kennt man doch auch heute die schnelle Verlagerung von Sandbänken und Fahrrinnen.
[Kartenliste #104]
Windrosen wie diese sind häufig auf alten Seekarten zu finden. Dieses Exemplar stammt aus der Ostfrieslandkarte von Ubbo Emmius.
#X: "Beliebige Moderne Seekarte", um 1990
Zum Vergleich mit den alten Karten hier nun das Landschaftsbild einer modernen physikalischen Seekarte der ostfriesischen Küste.
Viel genauer zwar, aber längst nicht so schön...