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Seekarten der ostfriesischen Küste

Auf dieser Seite finden Sie See bzw. Navigationskarten, die die ostfriesische Küste darstellen.

#21: "Beschrijvinghe van de zee Custen van Oost Vrießlandt, met allen undiepten en bakenen", 1584
Erste Seekarte Ostfrieslands. Die Karte ist gesüdet, weil sie für die vom Meer kommenden Seeleute bestimmt war. Sie stammt aus dem berühmten Seekarten-Atlas „Spieghel der Zeevardt" von Lucas Jansz. Waghenaer, der 1585 in Leiden erschien. Für die Seeleute waren die Seitenansichten der Inseln sehr wichtig, ebenso wie die Tiefenangaben in den Fahrrinnen. Interessant ist, daß Ostfriesland als Ganzes "EEMDER LANDT" genannt wird, Vorbild für viele andere Ostfrieslandkarten. [Kartenliste #12]

Waghenaer 1584

#22: "De Wester ende ooster Eemsen met de ander gaten der Zee", "tußchen Amelandt en Langeroogh", 1623
Seekarte aus dem Seekarten-Atlas "Zeespiegel" des Verlegers Blaeu. Diese Karte zeigt das typische Bild einer Seekarte mit den eingezeichneten Windrosen und den in alle Himmelsrichtungen ausgehenden Linien. Die Ansicht von See her ist entscheidend, daher hat diese Karte SSO oben. Für die in die Häfen einlaufenden Schiffe sind die Lage der Sandbänke, die Fahrwassertiefen sowie die Positionen von Leuchttürmen und Kirchen zum Anpeilen wichtig und nicht die Orte im Landesinneren. Blaeu hat sich in seiner Anfangszeit intensiv mit Seekarten beschäftigt, später gab es andere Verleger wie Colom, Goos, Doncker und van Keulen, die sich auf die Herausgabe von Seekarten spezialisierten. [Kartenliste #53]

Blaeu 1623

#23: "Paskaart van de Weser, Elve en Eyder", 1623
Das Anschlußblatt an die Darstellung der Emsmündung im "Zeespiegel" von Blaeu zeigt uns Jadebucht und Weser- und Elbemündung. Aufgrund ihres Gebrauches auf See und aufgrund der Tatsache, daß sie auf ganz dünnem Papier gedruckt sind, findet man diese Karten sehr selten. [Kartenliste #54]

#24: "NIEUWE CAERTE waerinne vertoont wordt de gantsche Vaert van Amsterdam over de WATTEN tot de stadt Hamborch toe", 1634
Diese Karte, auch Wattenmeerkarte genannt, erschien zuerst 1634 im Atlas bei J. Janssonius. Sie ist nicht, wie man es aus dem Titel vermuten könnte, eine Seekarte, dazu fehlen die wichtigen Angaben wie Fahrwassertiefe u.a., sondern eine Atlaskarte, die eine in der damaligen Zeit wichtige Schiffsroute der südlichen Nordsee zeigt. Die Atlanten waren ja auch weniger zum direkten geographischen Gebrauch bestimmt, sondern gehörten als Schau- und Prunkstücke zum Inventar eines erfolgreichen Kaufmannes. [Kartenliste #72]

Janssonius 1634

#25: "Zee-kart van de EEMS , ELVE , Weser , Eyder en de Hever als mede hoe die selvighe gaten van Heylige-landt gelegen syn.", um 1664
Nachdem Anfang des 17. Jahrhunderts noch Willem Jansz Blaeu der wichtigste Herausgeber von Seeatlanten gewesen war, ergab sich im Verlaufe der Jahre eine Spezialisierung dahingehend, daß Blaeu sich auf die Produktion von Landkarten konzentrierte und nur noch vereinzelt Seekarten herausgab, wogegen Jacob Aertsz Colom, Theunis Jacobsz, Pieter Goos und Hendrick Doncker reine Seeatlanten herausgaben. Ihnen folgte Ende des Jahrhunderts die Herausgeber-Familie van Keulen, die bis 1800 den Seekartenhandel beherrschte. Die vorliegende Karte von Doncker ist, wie fast alle Seekarten für unseren Bereich, gesüdet. Der Bereich zwischen Ems- und Elbemündung ist mit seinen Sandbänken und Fahrrinnen gut abgebildet. Seezeichen und Ankerplätze sollen dem Schiffer eine große Hilfe sein. Einschränkend muß man aber sagen, daß es auch auf diesem Gebiet der Kartenproduktion Herausgeber gab, die mehr Wert auf eine schnelle Produktion als auf intensive Nachforschungen nach Änderungen legten. So hatten viele der Seekarten schon bei ihrer Veröffentlichung nur noch historischen Wert, kennt man doch auch heute die schnelle Verlagerung von Sandbänken und Fahrrinnen. [Kartenliste #104]

1664

Windrosen wie diese sind häufig auf alten Seekarten zu finden. Dieses Exemplar stammt aus der Ostfrieslandkarte von Ubbo Emmius.

Windrose aus alter Seekarte

#X: "Beliebige Moderne Seekarte", um 1990
Zum Vergleich mit den alten Karten hier nun das Landschaftsbild einer modernen physikalischen Seekarte der ostfriesischen Küste.
Viel genauer zwar, aber längst nicht so schön...

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